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TRÄUME
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Wie viel Bedeutung misst du deinen Träumen bei? Ich weiß, dass Deshimaru gesagt hat, Träumen soll man keine Beachtung schenken. Die meiste Zeit über erinnere ich mich nicht an meine Träume. Ich weiß, dass ich geträumt habe, wie alle anderen auch, aber ich erinnere mich nicht daran. Ich glaube, dass es für mich eine gute Sache ist, weil Träume die Aufgabe haben, die Erfahrungen des Tages zu verdauen. Sie machen eine gewisse Arbeit, und man erinnert sich nur daran, wenn die Arbeit der Träume nicht beendet ist, wenn noch ein Rest bleibt. Dann sollte man sich fragen, warum erinnere ich mich an diesen Traum? Da ist etwas noch nicht aufgelöst. Da gibt es etwas zu sehen und zu verstehen. Im Allgemeinen verstehe ich meine Träume sehr schnell. Wenn ich mich an sie erinnere, ist mir schnell klar warum. Wie ist es bei dir? Ich erinnere mich jeden Tag an Träume. Da ist viel nicht verarbeitet (lacht). Manchmal bin ich den halben Tag in dieser Stimmung, in der Atmosphäre eines Traums. Das ist schon viel. Nun, es sind keine Alpträume, sondern interessante Träume. Aber manchmal frage ich mich, was das soll. Im Zen sagt man manchmal: „Das Leben ist wie ein Traum.“
Traum und Leben vermischen sich. Aber am Tag sollte man schon versuchen,
den Unterschied zwischen Traum und Realität zu machen und nicht
zu sehr in seinen Träumen leben. Wir haben schon dermaßen
viele Illusionen, und wenn wir tagsüber zu sehr mit unseren Träumen
beschäftigt sind, dann pflegen wir Illusionen in den Illusionen.
Aber wie du möchtest. Ich persönlich halte mich nicht mehr
als fünf Minuten mit einem Traum auf, vielleicht drei oder vier
Minuten am Morgen, dann schließe ich mit ihm ab. Mich interessiert
der neue Tag, der beginnt, und nicht der Traum der letzten Nacht. Aber
noch mal: Wenn ich mich an einen Traum erinnere, versuche ich sofort
zu erkennen, warum ich mich an ihn erinnere, und in der Regel offenbart
sich mir sein Sinn. Und wenn ich den Sinn nicht finde, suche ich nicht
weiter, lasse den Traum vorbeiziehen und vergesse ihn. Jeder hat seine
Methode. --- Du hast heute morgen vom Träumen und Aufwachen gesprochen. Wie kann man wissen, daß man nicht einfach nur träumt, man sei aufgewacht. Das ist sehr schwierig. Letztlich kann man das nicht wissen. Letztlich kann man nicht wissen, ob das ganze Leben nur ein Traum ist. Möglicherweise wachen wir in dem Augenblick aus unserem Traum auf, in dem wir sterben. Aber es gibt sehr unterschiedliche Ebenen von Träumen.
Es gibt Träume, in denen man völlig neben der Wirklichkeit steht,
in denen man sich an eine völlig falsche Idee haftet. Wenn man in
diesem Traum ist, erlebt man alle möglichen Leiden und Unfälle.
Wenn man daraus erwacht, fühlt man sich viel freier, viel fester,
viel sicherer. Es gibt dann die Erfahrung, daß man mehr im Einklang
mit der tiefen Wirklichkeit ist. Die Verwirklichung ist nicht etwas, das
man sich vorstellt, die abstrakt ist, sondern sie erzeugt Auswirkungen
in unserem Leben. Im Alltag zum Normalzustand zurückzukehren, erzeugt
Effekte. Man ist weniger angespannt, man ist weniger im Stress, man ist
mehr im Einklang, ruhiger, freier. Das sind Dinge, die kann man erfahren.
Das ist keine Vorstellung, keine Autosuggestion. |
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