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Tempel
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Du hast du von der Möglichkeit gesprochen, in Zukunft einen Tempel zu errichten. Dogen sprach davon, sich auf Shikantaza zu konzentrieren. Muss man als Mönch die gesellschaftliche Aktivität fallenlassen? Im Leben von Dogen gab es mindestens zwei Perioden: Vor der Gründung von Eihei-ji war Dogen für einen Zen-Buddhismus wie den unseren. Er machte keinen großen Unterschied zwischen Mönchen und Laien. Er sagte, dass alle Shikantaza praktizieren können, dass alle das Erwachen erlangen können, dass selbst Könige, Minister, Herrscher den Weg realisieren können, dass sie nicht not-wendigerweise Mönche sein müssen. 1247 wurde er vom Shogun nach Kamakura eingeladen. Er hat dort ein Jahr lang gelebt und hatte die Hoffnung, die Gesellschaft ausgehend von der Praxis des Zazen verändern zu können. Anschließend war er entmutigt, ist nach Eihei-ji zurückgekehrt und hat sich darauf konzentriert, einige Schüler zu unterweisen. Aber das war auch gegen Ende seines Lebens. Für ihn war die Konzentration auf die Erziehung von etwa dreißig Schülern keine Alternative dazu, sich auf die Welt zu konzentrieren. Er wollte Schüler formen, die Bodhisattvas waren und durch ihr Beispiel die Welt beeinflussen konnten. Dogen hat sich nie dagegen ausgesprochen, dass das Zen auf die Welt Einfluss nimmt. Er hat sich aber gesagt, dass dies durch seine Schüler geschehen muss und dass es seine Aufgabe ist, seine Schüler auszubilden. Zwei Generationen später ist das dann mit Keizan passiert. Keizan hatte großen Einfluss auf die Gesellschaft. Meister Deshimaru war ähnlich. Meister Deshimaru wollte Schüler formen, die in der Lage sind, einen Einfluss auf die Welt zu haben. Zen ist kein kontemplativer Weg. Es ist ein Weg der Aktion. Alle Unterweisungen Buddhas drehen sich ums Handeln. Es gibt keine Trennung zwischen Zazen, Shikantaza und Handeln. Das gehört zusammen. Wenn wir die Welt aufgeben, verraten wir unsere Berufung als Bodhisattvas. Wenn man von Shukke spricht, davon, die Welt aufzugeben, dann geht es darum, die Anhaftung an die Welt aufzugeben, den Wunsch nach Ehren, gesellschaftlichem Erfolg, Geld und ähnlichem. Es geht nicht darum, sich der leidenden Welt zu verweigern, sondern man muss gegen die Leiden der Welt helfen. Aber weil das eine schwierige und ermüdende Aufgabe ist, haben diejenigen, die auf diesem Weg sind, das Bedürfnis, regelmäßig zur Quelle zurück zu kehren. Dafür gibt es die Möglichkeit, regelmäßig in einem Dojo zu praktizieren, es gibt die Sesshins, und es sollte auch die Möglichkeit geben, Angos machen zu können, die Möglichkeit, sich ein, zwei, drei Monate sich oder ein Jahr zurückziehen zu können. Aber dabei geht es nicht darum, sich der Kontemplation hinzugeben, sondern die Energie des Mitgefühls, die Kraft, die Weisheit wiederzufinden, um wieder in die Welt eintreten und helfen zu können. Ich bin sehr davon überzeugt, zwischen beidem hin und her zu wechseln. Heute ist dies in der Gendronnière aufgrund der Sesshins und der Sommerlager möglich. Die Frage ist: Bedarf es darüber hinaus eines Tempels, der von mir gegründet wird? -----
Ich möchte in Kontakt mit der großen Sangha bleiben. Aber ich möchte eine Gruppe von Schülern entwickeln, die in der Lage sind, der Welt stärker zu helfen, und die mich auch ersetzen können, denn ich kann nicht immer Sesshins machen. In ein paar Jahren wird das nicht mehr möglich sein. Ich denke in die weite Zukunft hinein: in zwanzig, dreißig Jahren. Ich überlege: Was ist die beste Methode. Aber ich möchte es mit euch überlegen. Es geht nicht nur um mich. Es ist eine Frage, die die ganze Sangha betrifft. Also sind alle Auffassungen interessant. Denkt gut darüber nach. – Das Problem derartiger Überlegungen ist, dass jeder aufgrund seiner persönlichen Vorlieben reagieren wird. Ich frage nicht: Was zieht ihr persönlich vor? Ich frage: Was ist das Bessere für die Sangha und für die Welt? – Die meisten Leute wollen ihre Ruhe haben, wollen keine Störung. Ein Tempel bedeutet Arbeit, Samu, vielleicht muss man Geld geben. Vieles kann passieren. Wenn man nichts macht, bleibt alles ruhig. Man sollte nicht nur von seiner eigenen Sichtweise aus überlegen,
sondern überlegen: Was ist das Interesse der Sangha? Was ist die
Zukunft des Zen? Was ist für die Gesellschaft wichtig?
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