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SAMADHI

 

Während dieses Sesshins hatte ich Momente, in denen ich völlig eins mit Zazen war. Es ist lange her, dass mir das passiert ist. Nennt man das Samadhi?

Ja.

Kann das auch als Illusion angesehen werden?

Nein. Wenn du glaubst, das große Erwachen erlangt zu haben, und du dich an diese Idee klammerst, kannst du dies als Illusion ansehen. Diese Samadhi-Erfahrung während Zazen ist extrem wichtig, ist aber ein unbeständiger Zustand. Man kann es erleben und erfahren, darf es aber nicht mit dem wahren Erwachen verwechseln.

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Es gibt drei Begriffe, die meiner Meinung nach dasselbe sagen, aber ich kann sie nicht richtig greifen. Es sind Samadhi, Hishiryo und Satori. Ich habe das Gefühl, dass sich diese Begriffe decken aber nicht ganz gleich sind.

Samadhi betrifft eher die Konzentration. Es ist der stabile Geisteszustand, in dem man nicht mehr bewusst denkt und in dem sich alle Phänomene, die erscheinen, wie in einem Spiegel widerspiegeln. Dieser Samadhi-Zustand verwirklicht sich dank der Praxis von Hishiryo, das heißt dem Geisteszustand, der nicht bei den Gedanken verweilt, aber auch nicht dem Nicht-Denken anhaftet. Hishiryo ist die grundlegende Art und Weise, um Zazen zu praktizieren, ständiges Loslassen der Anhaftungen an den Gedanken und an das Nicht-Denken. Wenn man Hishiryo weiter praktiziert, erreicht man den Samadhi-Zustand, in dem der Geistes sich beruhigt und das Bewusstsein klar wird, in dem die Phänomene nicht abwesend sind, sondern sich einfach reflektieren, wie sie sind, ohne besondere Emotionen auszulösen.

Satori bedeutet im Japanischen ‚verstehen’. Satori gehört also eher zum Erwachen. Der Samadhi-Zustand begünstigt und fördert Satori. Wenn der Geist klar wird, kann die Intuition, das intuitive Verständnis, Prajna, stark werden. Wenn man nicht mehr von seinen Gedanken eingenommen ist, nicht mehr ständig grübelt oder von Emotionen erregt ist, wird Satori vom Samadhi-Zustand und der Praxis von Hishiryo begünstigt.

Aber Buddha hat immer gesagt, dass dies nicht ausreicht. Denn es gibt auch Samadhi in der Yoga-Praxis. Es gibt viele Yogis, die Samadhi in unterschiedlichen Zuständen der Konzentration praktizieren, aber diese Zustände sind immer unbeständig. Buddha hingegen lehrte das große Erwachen im Sinne von Verstehen, das heißt, sich wirklich selber tief zu verstehen. Samadhi begünstigt dieses Verständnis, es hilft, den Geist zu klären. Aber wenn es nicht zu einem tiefen Verständnis kommt, ist das Samadhi nur ein Zwischending, eine momentane Beruhigung des Geistes verbunden mit der Meditation.

Wenn es ein vertrautes Verstehen gibt, kann dieses Verständnis zu einer großen Befreiung führen, nicht nur in dem Augenblick, in dem es im Zazen entsteht, sondern auch für den Rest des täglichen Lebens. Es ist das Verständnis von dem, was man die ‚Siegel des Dharma’ nennt, den großen wesentlichen Wahrheiten, zu denen Buddha erwacht ist und die er unterwiesen hat. Es ist die Unbeständigkeit von all dem, was uns ausmacht, und die Tatsache, dass alles, aus dem sich unser Leben bildet, in wechselseitiger Abhängigkeit mit den anderen verbunden ist. Wenn man dies akzeptiert, kann man die Anhaftung an sein Ego aufgeben, was zur Quelle eines großen Geistesfriedens, des Nirvana wird. Und weil dieses Nirvana, dieser Geistesfrieden in der Welt bleibt, wird es zur Quelle von Handlungen in dieser Welt, um die Solidarität mit den anderen umzusetzen. Dies ist das Satori der Bodhisattvas.

Jetzt könnte man sagen, hierbei handele es sich um intellektuelle Begriffe, die man erklären will. Aber zugleich bezeichnen diese Begriffe die Grundlage der Unterweisung. Wenn man nicht klar versteht, um was es geht, kann man die Orientierung in der Praxis verlieren. Daher ist es schon wichtig, derartige Dinge zu klären. Letztlich sind sie nicht philosophisch oder schwer zu verstehen: Man muss sich in Ruhe hinsetzen, seinen Geist beruhigen, ausgehend von diesem klaren Geist sich selber kennenlernen, sehen, dass das eigene Ego keine Substanz hat, und es loslassen. Dadurch wird man anderen gegenüber viel mitfühlender und wohlwollender. Eigentlich ist das ganz einfach. Und dann braucht man ein oder mehrere Leben, um dies zu praktizieren.


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