BuddhaWeg-Sangha

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Fragen und Antworten

 

STRESS

 

Mein Alltag ist sehr stressig. Oft fühle ich mich wie in einer Einbahnstraße, in der ich nur in einer Richtung vorankomme. Ich bin auf einem Weg, von dem ich nicht weiß, ob es der richtige ist und wie ich ihn verlassen kann. Auf diesem Weg finde ich keine Befriedigung in dem, was ich tue, und ich möchte weg von diesem Zustand.

Sehr gut! Das ist ein guter Ausgangspunkt. Du musst diesen Zustand erstmal vertiefen, das heißt verstehen, warum du in dieser Situation steckst. Was ist passiert? Ich kenne die Details deines Lebens nicht, aber im Allgemeinen kann man den Geisteszustand ändern, wenn man sich in einer Sackgasse befindet. Du hast dich selbst in diese Sackgasse begeben, du hast Entscheidungen getroffen und steckst jetzt fest. Dies ist der Moment, in dem du dich fragen musst, ob du in die richtige Richtung gehst. Was machst du? In welche Richtung gehst du gerade?

Ich bin Dachdecker. Das ist eigentlich ein guter Beruf, aber durch zu viel Arbeit bin ich ständig gestresst und verliere oft den Blick für das Ganze. In meiner Freizeit kann ich auch nicht gut abschalten.

Viele Betriebe folgen dem Mythos, immer wachsen zu müssen. Es ist vielleicht besser, das, was man tut, gut zu machen und auf Qualität zu achten. Es führt im Wirtschaftsleben zu größerer Sicherheit, wenn man gute Qualität liefert anstatt nur mehr und mehr. Vielleicht hat dein Betrieb Angst zu verschwinden, wenn er nicht wächst. Vielleicht ist dein Vorgesetzter auch einfach zu geizig, um neue Angestellte einzustellen. Man braucht mehr Leute, um den Stress zu verringern.

Was kann ich tun, um nach der Arbeit den Stress loszulassen?

Erstmal solltest du sehen, was zu tun ist, um bei der Arbeit selbst nicht gestresst zu werden. Es gibt auch eine gute Art von Stress, die zur Arbeit anregen kann, die motiviert, qualitativ gute Arbeit unter normalen Bedingungen zu erbringen. Du könntest versuchen, in jedem Augenblick aus deiner Arbeit eine Zen-Praxis zu machen. Du hast das Glück, körperlich arbeiten zu können, mit Werkzeugen und deinen Händen wie beim Samu auf einem Sesshin. Versuche, aus deiner Arbeit eine Zen-Praxis zu machen.

Zen ich nicht dazu da, um nach der Arbeit den Stress loszuwerden. Zen ist in der Art und Weise, wie du arbeitest, wie du in jedem Augenblick bist, bei deiner Arbeit und in deinem Leben. So kannst du gleichzeitig effizient und entspannt arbeiten. Das solltest du als erstes umsetzen. Wenn du deine Arbeit als mühsam empfindest, als etwas, das gemacht werden muss, dich aber nicht wirklich befriedigt, und du dich wie in einer Einbahnstraße fühlst, kann dir nach der Arbeit Zen im Dojo gut tun. Aber wenn du in deinem Arbeitsleben zu sehr gestresst wirst, kann dir die Zazen-Praxis nur schwer helfen.

Die beste Hilfe, die Zazen die geben kann, ist, deine Arbeit als Zen-Praxis zu betrachten. Das heißt zu versuchen, bei der Arbeit in deinem Körper, in deiner Haltung gut konzentriert und ausgeglichen zu sein, gut zu atmen, dich nicht von deinem Vorgesetzten unter Druck setzen zu lassen, konzentriert zu bleiben auf das, was du zu tun hast, ohne an etwas anderes zu denken. Letztlich wirst du durch deine Arbeit anerkannt werden, das ist alles. Man kann in einem Betrieb geschätzt werden, einfach weil man gut arbeitet. Versuche, dir nicht den Stress deines Vorgesetzten aufzuerlegen. Seine Gier ist sein Problem. Du machst deine Arbeit ganz in Ruhe und konzentriert, ohne an etwas anderes zu denken. Dann ist deine Arbeit bereits wie eine Zen-Praxis, und danach geht dein Leben weiter.

Man darf die Arbeit nicht den anderen Dingen des Lebens wie Freizeit, Vergnügen, Spiritualität entgegenstellen. Versuche, aus deinem Leben eine Einheit zu machen. Alles wird zu einer Zen-Praxis, dann gibt es keine Sackgasse mehr, keine Mauern. Wenn du so praktizierst, verschwin-den die Mauern, weil du deinen Geisteszustand änderst.

 


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