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SOHEIT
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Wir haben vorhin im Atelier kurz über die Soheit gesprochen. - Einem Zen-Meister wurde ein Kleinkind überreicht, mit dem er nichts zu tun hatte. Er sagte nicht: „Ich bin nicht der Vater. Lass mich in Ruhe. Ich will Zazen machen.“, sondern er nahm dieses Kind. Das einzige, was er sagte, war: „So“. Nach einem Jahr musste er es wieder abgeben und sagte auch wieder nur: „So“. - Ist es nicht höchster Ausdruck von Leben und Lebendigkeit, das so hinzunehmen, wie es ist? Es ist nicht nur das. Es ist auch eine Handlung des Mitgefühls: Es war eine sehr junge Frau, die Hakuin das Kind gab. Sie täusche vor, Hakuin sei der Vater. Er hatte Mitgefühl mit ihr und akzeptierte diese Situation. Nicht nur so, wie sie war, sondern einschließlich der Lüge, die natürlich seine Reputation als Zen-Meister sehr beeinträchtigte. Das implizierte natürlich ein Annehmen. Aber zugleich war es auch Mitgefühl. Er kam sowohl der Mutter als auch dem Kind zu Hilfe. Er kümmerte sich sehr um das Kind. Darüber hinaus führte sein Annehmen dazu, dass das Mädchen ihr Handeln bereute und ein Jahr später sagte: „Ich hab gelogen. Er ist gar nicht wirklich der Vater.“ Sein Akzeptieren sogar der Lüge hat die Reue der Frau bewirkt. Ich glaube, sein großes Mitgefühl hat das hervorgerufen. Das ist ein Beispiel für das Anerkennen der Soheit,
der Tatsache, dass etwas so ist. Auf der anderen Seite ist es aber gar
nicht so, denn er war nicht wirklich der Vater. Die Frau hat vorgegeben,
er sei der Vater, aber so war es ja gar nicht. Aber die Situation war
so. Das arme Mädchen suchte eine Entschuldigung für ihre Schwangerschaft,
indem es ihn anklagte, sie gezwungen zu haben. Und das Kind war da. Ein
Neugeborenes, um das man sich kümmern musste. Die Frau war offenkundig
zu gestört, um sich um es zu kümmern. Also wurde er Vater. Es
stimmt, er hätte sich natürlich an das Kind klammern und ein
Jahr später sagen können: „Nein das ist jetzt wirklich
mein Sohn.“ Aber er hat akzeptiert, es wieder zurück zu geben.
Er hat also die Soheit der Lüge akzeptiert und sie Soheit der Wahrheit.
- Aber es ist nicht nötig, immer so zu handeln.
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