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SICH EINE LEUCHTE SEIN
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Bevor Buddha in das Paranirvana eingegangen ist, hat er unterwiesen, das Dharma als Leuchte zu nehmen. Es gibt ein anderes Sutra, in dem er sagt: „Seid eure eigene Leuchte!“ Es ist das gleiche Sutra. Er spricht zu Ananda und sagt: „Nimm dich selbst als Leuchte!“ Dann sagt er: „Nimm das Dharma als Leuchte!“ Kannst du mir das bitte erläutern! Du selbst erhellst dich durch das Dharma. Das heißt, dass es nicht nötig ist, von jemand anderem abhängig zu sein. Du musst das Dharma realisieren, du musst das Dharma als Licht nehmen, das dich erhellt. Die Zen-Meister unterweisen das gleiche, auch dann, wenn sie nicht im Sterben liegen. Ich sage z.B. nicht: „Du musst mir folgen!“ Du musst dem Dharma folgen, das ich unterweise. Aber das Dharma ist nicht mein Eigentum. Es ist jenseits von mir und jenseits von dir. Es ist die kosmische Wahrheit, die Wirklichkeit. Ich folge ihr und ich unterweise, ihr zu folgen. Es wäre lächerlich, wenn ich unterweisen würde: „Folgt mir!“ Buddha hat immer dazu aufgefordert, dem Dharma zu folgen. Er hat nie gesagt: „Folgt mir!“ Er sagte: „Folgt meiner Unterweisung!“ Das war schon so, als er lebte, und es war das gleiche, als er starb. Das Problem ist, und das ist der Schlüssel der Zen-Tradition, dass, wenn der Meister stirbt und er keinen Nachfolger ernannt hat, die Leute zu Autodidakten werden. Selbst wenn sie sich der Worte erinnern oder einen geschriebenen Sutrentext vor sich haben, besteht das Risiko, dass ein jeder es auf seine Weise interpretiert und entweder dogmatisch wird oder falsche Interpretationen schafft und so das Dharma nicht mehr gut versteht. Das ist der Grund, warum man immer einen Meister haben muss. Nicht um ihm zu folgen, sondern weil es der Meister ermöglicht, dem Dharma zu folgen und das Dharma besser zu verstehen. – In der Sangha Buddhas war selbstverständlich Buddha der große Meister, aber jemand, der Nonne oder Mönch werden wollte, musste einen Meister haben, d.h. er musste einen alten Mönch zum Meister nehmen. Sonst wurde es ihm nicht erlaubt, Mönch zu werden. Ganz einfach, weil ein Mönch oder eine Nonne im Studium und in der Praxis des Dharmas jemanden folgen musste. Buddha selbst konnte sich nicht um alle kümmern, er hatte eine sehr große Sangha. Daher mussten sie eine Beziehung zu einem Erzieher eingehen, der dann ihr Meister war. In der Zen-Tradition bezieht man sich darauf, dass Mahakashyapa der nächste Schüler Buddhas war. Er hat das erste Konzil nach dem Tod Buddhas einberufen. Er hat Ananda aufgefordert, die Sutren zu rezitieren. Im Zen sieht man Mahakashyapa als Nachfolger Buddhas an. Dann gibt es diese ganze Geschichte der Weitergabe von Meister zu Schüler, wie sie im Ketsumyaku dargestellt wird. Aber das heißt nicht, dass man den Meister über das Dharma stellt. Der Meister ist Fahrzeug des Dharmas, er gibt das Dharma weiter. Wichtig ist das Dharma, das weitergegeben wird, die Praxis des Dharmas. Die Antwort Buddhas und das, was wir machen, unterscheidet
sich also nicht zu sehr. Aber es gibt Menschen, die die Aussage Buddhas
nehmen und sagen: „Ich brauche keinen Meister.“ Sie bleiben
zuhause, lesen Bücher über den Buddhismus und bilden sich ihre
eigenen Konzepten zum Dharma. Mit dem großen Risiko, dass sie sich
in vielerlei Richtungen irren können. Das muss man vermeiden.
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