BuddhaWeg-Sangha

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Fragen und Antworten

 

KÖRPERHALTUNG

 

In einem Buch von Meister Deshimaru habe ich gelesen, dass die Hände auf den Schenkeln und unterhalb des Nabels ruhen sollen. Vielleicht sind meine Arme zu kurz.

Sie liegen auf dem oberen Teil der Schenkel, an der Wurzel des Schenkels. - Natürlich hat jeder eine andere Anatomie. Eines der zweiunddreißig Zeichen Buddhas waren seine lange Arme. Vielleicht hast du nicht Buddhas Arme. Du kannst dich jeden Morgen an einen Schrank hängen, um die Arme zu strecken.

Ja, das fällt mir immer auf, wenn ich Hemden kaufe.

Wir benutzen zum Beispiel die Ärmel des Kolomos. Wenn du eines Tages einen Kimono trägst, kannst du in die Ärmel ein Handtuch oder dicke Socken stecken, aus denen du ein kleines Kissen formst. Darauf kannst du dann die Hände legen.


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Ich habe wahrgenommen, daß meine linke und meine rechte Körperhälfte nicht identisch sind: Sie empfinden z.B. Wärme unterschiedlich während Zazen. Welche Bedeutung hat das?

Das hat keine bestimmte Bedeutung. Wir alle haben ein Ungleichgewicht im Körper. Es kann bei dem einen stärker, bei der anderen schwächer sein In Zazen nimmt man das stärker wahr. Deswegen ist es wichtig, daß du den Korrekturen der Kyosaku-Leute vertraust. Denn wir sind so an unsere inneren Wahrnehmungen gewöhnt, daß wir nicht richtig wahrnehmen, wie wir augenblicklich sitzen. Oft hat man den Eindruck gerade zu sitzen, wenn man schräg sitzt. Wenn man dann korrigiert wird und gerade sitzt, hat man den Eindruck schief zu sitzen, weil man es nicht gewohnt ist.

Das habe ich selbst auch so erlebt: Meister Deshimaru hat mich anfangs auch korrigiert und ich habe mir gesagt: “Das ist doch ein Meister, der mich korrigiert! Wieso fühle ich mich dann so verdreht, wenn er mich korrigiert hat?!“ - Genau deshalb.

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Wir haben gehört, daß die Körperhaltung sehr wichtig für den Geist ist. Wenn man nicht den vollen Lotus einnehmen kann, kann man dann das Erwachen nicht erreichen?

Nein, denn man darf sich nicht an die Haltung klammern. Wenn man so denkt wie du, dann würde das bedeuten, daß man der Haltung verhaftet ist. Man muß sich so gut wie möglich auf die Haltung konzentrieren, aber selbstverständlich mit dem Körper, den man hat, d.h. man muß nicht seinen Körper wechseln. In dem Augenblick, in dem man den Weg trifft, die Praxis beginnt, kommt man mit dem Körper, den man hat, den unsere Geschichte, unser vergangenes Karma erzeugt hat. Undmit diesem Körper, nicht mit einem anderen, praktiziert man. Was dann wichtig ist, ist nicht die perfekte Haltung, die man einnimmt, sondern die Konzentration, die Aufmerksamkeit auf die Haltung.

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Kann eine Person, die Hüftprobleme hat, Zazen machen?

Wenn man ein wirkliches medizinisches Problem hat, z.B. eine Arthrose, die das Zazen sehr schmerzhaft macht, muß man versuchen, eine sitzende Haltung einzunehmen, die nicht fortgesetzte Folter ist. Man kann sich auf eine Bank setzen, man kann Kissen unter die Knie legen, alles Mögliche ist möglich.

Wenn die Zazen-Haltung von allen Buddhas und Meistern seit zweieinhalb Jahrtausenden gelehrt wurde, dann nicht deshalb, weil sie schwierig ist, sondern weil sie ein vollkommenes physiologisches Gleichgewicht enthält. Die Haltung ist stabil und respektiert unsere Anatomie. Wenn man Schwierigkeiten hat, liegt das daran, daß man entweder Krankheiten oder Unfälle gehabt hat, daß man alt ist, oder aufgrund von Zivilisationsursachen schlechte Gewohnheiten angenommen hat. Wir fordern die Leute auf, die Zazenhaltung einzunehmen, weil sie für die Praxis gut ist. Wenn wir nicht darauf bestehen würden, würden sich die Leute so hinsetzen, wie sie gerade Lust hätten. Aber wenn es eine wirkliche, physiologische Unmöglichkeit gibt, muß man eine andere Haltung ausprobieren.

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Alle kennen das Prinzip der Zazen-Haltung, die man als die Haltung des Baumes bezeichnen könnte. Man hört oft, dass man mit dem Schädel den Himmel drücken sollte und mit den Knien in die Erde. Aber es heißt auch, man soll entspannen. Das ist widersprüchlich: zur gleichen Zeit sich strecken und entspannen. Wie kann man das erklären?

Zunächst einmal muss man die Worte achten: Wenn man sagt: “Streckt die Nierengegend”, reagieren viele Leute damit, dass sie stark strecken und rigide handeln. Meister Deshimaru sprach Englisch. Er sagte “Stretch your backbone”. Weniger strecken, als vielmehr ausdehnen. Im Alltag ist es oft so, dass wir uns anspannen. Es entwickeln sich kleine Spannungen im Rücken. Es kommt darauf an, diese Spannungen loszulassen. Ich verwende oft das Beispiel des Fadens einer Marionette. Der Faden ist am Kopf befestigt. Wird er nach oben gezogen, so reißt das die Marionette nicht auseinander, sondern es bewirkt einfach, dass diese Spannungen gelöst werden. Es ist sehr wichtig, dass wir darauf achten welche Worte wir verwenden. Es geht also nicht darum, mit zuviel Willenskraft etwas erreichen zu wollen, sondern es muss eine sanfte Ausdehnung sein.

Es ist auch wichtig, dass man unablässig in Kontakt mit seiner Atmung bleibt. Die Atmung gibt der Praxis von Zazen das Fließende. Wenn man zu angespannt ist, gelingt es einem nicht, korrekt zu atmen. Das Diaphragma blockiert sich. Seine Atmung zu beobachten ist das Barometer, an dem man sehen kann, wo unsere Praxis ist - nicht nur allein die des Körpers. Sobald man sich an einen Gedanken klammert, der beginnt, uns auszufüllen, blockiert sich die Atmung, so als würde man mit der Atmung diesen Gedanken festhalten. Wenn man aber zu einer tiefen und langen Ausatmung zurückkehrt - und sie nicht erzwingt, sondern einfach geschehen lässt, - dann entspannt sich nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Beide stehen in Wechselbeziehung.

Da ist auch das Problem der Becken-Neigung. Ich empfinde es nicht als ein Neigen, sondern mehr als ein nach unten gezogen werden und ein nach unten hin wegrollen.

In der Kineosologie empfiehlt man genau diese Bewegung: nach unten und nach vorne wegziehen. Aber das ist nicht Zazen. Sensei war diesbezüglich sehr klar. Er sagte: “Ihr müsst so in Zazen sitzen, als wolle der After die Sonne betrachten.”

Wo ist die Sonne?

Oben. Der After darf also während Zazen nicht auf das Zafu drücken. Und das kann nur sein, wenn die Krümmung nicht übertrieben ist.

Dem stimme ich nicht zu.

Das weiß ich. Das diskutieren wir schon lange. - Ich gebe das weiter, was Meister Deshimaru unterwiesen hat und was ich als richtig empfinde. Wenn du das anders empfindest...

Das bin nicht ich der empfindet, sondern mein Körper.

Dein Körper! - Mach wie du willst. Aber wenn man die Unterweisung weitergibt, muss man sie so weitergeben, wie Meister Deshimaru sie weitergegeben hat.

Du hast vorhin gesagt, Sensei hätte Englisch gesprochen, aber er sprach Zenglisch, weder Englisch, noch Französisch, noch sonst etwas. Er hatte seine eigene Sprache. Ich glaube, wir haben nicht tief genug verstanden, was er wirklich tief sagen wollte.

Ja, aber es gab nicht nur die Worte. Wir haben seine Haltung gesehen. Er zeigte Zazen. Ich erinnere mich nicht nur an die Einführungen für die Anfänger. Es sind auch Filme geblieben. Man muss nur schauen, wie er den Trappistenmönchen Zazen zeigte. Das war sehr klar: Er streckte den Rücken gut und kippte das Becken nach vorne. Daran gibt es keinen Zweifel. Nur darf man nicht übertreiben. Jeder muss die richtige Weise erfühlen.


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