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FORMEN
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In den Gesprächen zwischen Baso und Nangaku heißt es, dass es im Erwachen keine Form gibt, dass es für Buddha keine Form gibt, dass es für das Erwachen keinen speziellen Ausdruck gibt. Könnte man sagen, dass man während der Zeremonien versucht, das Erwachen in eine Form zu bringen, es auszudrücken? – Offensichtlich gibt es für das Erwachen eine Bestätigung, das Shiho, weil man sich sonst über das Erwachen etwas vormachen kann. Natürlich. Man irrt sich, wenn man versucht, das Erwachen in eine Form zu pressen. Dann kann es kein Shiho, keine Bestätigung, geben. Die Zeremonien sind nicht dazu da, um durch sie das Erwachen zu erlangen. Es geht auch nicht um die Form der Zeremonien, sondern um die Art, wie man diese Form ausführt. Sie können durchaus eine Gelegenheit sein, diese innere Befreiung des Erwachens auszudrücken – unter der Bedingung, dass man nicht an dieser Form haftet. Aber wir leben in der Welt der Phänomene, der Formen. Da darf man nicht glauben, dass das Erwachen sich außerhalb der Welt der Formen verwirklichen kann. Es geht darum, die wahre Natur der Formen zu erkennen, heißt zu verstehen, was Leerheit ist. Shiki, die Form ist Leerheit, Ku. Man sollte nicht glauben, dass man den Formen aus dem Weg gehen müsse. Wir können sie stattdessen in großer Freiheit ausdrücken und leben, ohne uns an sie zu klammern. Aber wir können ihnen nicht entkommen. Wir haben einen Körper, wir nehmen von Augenblick zu Augenblick unterschiedliche Haltungen ein. Leerheit bedeutet nicht, zu verschwinden, sie bedeutet nicht nichts, sondern Leerheit bedeutet, die wahre Natur unseres Körpers und unseres Geistes zu verstehen und zu sehen, dass sie keine feste Form haben. So wird ein Geist verwirklicht, der keine bestimmte Form sucht. Wenn man nicht an Formen hängt, können alle Formen eine Gelegenheit werden, den Weg auszudrücken. Es ist eine Illusion, Formen abzulehnen. In dem Moment will das Ego die Nicht-Form erfassen und stellt sich der Form entgegen. Es ist der gleiche Fehler wie bei jemanden, der die Reinheit sucht und die Unreinheit verwirft. Genau das ist Basos Unterweisung: nicht der Reinheit anhaften und nicht die Unreinheit ablehnen. Sobald man diese dualistische Sichtweise annimmt, z.B. sich an Formen oder an Reinheit oder Unreinheit klammert und die Leerheit verwirft oder umgekehrt, wird man Gefangener des dualistischen Geistes. Das ist überhaupt nicht das Erwachen. Was die Zeremonien angehen, denke ich, dass man sie so
gut wie möglich praktizieren und nicht irgendetwas machen sollte,
aber man darf nicht an ihnen hängen. Ablehnung ist übrigens
auch eine Form von Anhaftung: der Nicht-Zeremonie anhaften.
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