BuddhaWeg-Sangha

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Fragen und Antworten

 

FAULHEIT

 

Manchmal denke ich, die meisten Probleme stammen daher, dass ich zu faul bin, die Blumen zu gießen und das Unkraut zu jäten. Soll ich das auch akzeptieren?

Natürlich musst du das akzeptieren, aber du brauchst dort nicht stehen zu bleiben. Du musst es erst einmal akzeptieren, weil es jetzt deine Wirklichkeit ist. Wenn du es wirklich akzeptierst, d.h. wenn du klar siehst, was passiert, dann verändert das bestimmt bereits etwas. Erkenne deutlich die Aus-wirkungen deiner Faulheit! - Wenn man eine Illusion als illusorisch erkennt, kann man ihr nicht mehr als Illusion anhaften.

Faulheit ist eines der Haupthindernisse für die Praxis des Weges. Man muss ein Mittel finden, um es zu beseitigen. Aber ich glaube nicht, dass du so faul bist. Zum Beispiel hast du auf der Gendron-nière sehr viel Samu gemacht. Du hast viel Mut und Energie gezeigt.

Das war nicht mein Garten.

Wenn du dich nicht um deinen Garten kümmern willst, bedeutet es, dass du dich selber nicht magst. Es ist wichtig, sich selbst zu lieben und sich um sich selbst zu kümmern, aber nicht um sein kleines Ego. Vielleicht hast du Gründe zu glauben, dein Ego wäre nicht gut, so dass du es nicht magst. Aber du musst auch begreifen, dass es in dir die Buddha-Natur gibt. Um die musst du dich kümmern. Man muss sie lieben und Vertrauen zu ihr haben. Wenn du dieses Vertrauen hast, ist es weniger anstrengend sich zu bemühen, den Weg zu praktizieren. Natürlich muss man Energie mit einbringen, Energie, um das zu praktizieren, was gut ist, und um das zu vermeiden, was schlecht ist. Aber wenn du mit der wahren Natur deiner Existenz vertraut wirst, kannst du über all das hinaus-gehen und auf natürliche Weise ohne Anstrengung praktizieren.

Ich glaube, am wichtigsten ist es, dass du deine Zazen-Praxis vertiefst. Das ist die beste Hilfe für dich. Zazen zeigt dir, wer du wirklich bist, nicht nur jemand, der faul ist, sondern ein wahrer Buddha. Es stimuliert nicht gerade, wenn du dir sagst: „Ich bin faul. Das ist nicht gut, also bin ich schlecht.“ So bekommst du nur Schuldgefühle. Das führt dazu, dass du entmutigt wirst. Aber wenn du die Dimension der Buddha-Natur in dir auch nur ein kleines Bisschen berührst und Vertrauen zu ihr hast, wirst du ganz natürlich die Energie finden, um sie zu verwirklichen. Meiner Meinung nach ist dieses Vertrauen in die wahre Natur sehr wichtig.

Zwei Dinge können zu diesem Vertrauen führen: die Unterweisung, das heißt, dass du an das glaubst, was ich sage, an die Worte, an die Unterweisung Buddhas. Aber der Glaube reicht nicht aus. Wichtig ist, dass du sie durch dich selbst erfährst. Es geht dabei nicht darum, ‚viel’ zu prakti-zieren, es geht darum, im Augenblick von Zazen wirklich tief mit sich selbst vertraut zu werden, d.h. alle seine geistigen Erzeugnisse völlig aufzugeben. Dann ist es nicht mehr nötig zu denken: ‚Ich bin so oder so.’ All das fallenlassen und auf den Grund seiner selbst schauen, auf das was jenseits all deiner Meinungen, Urteile, Unterscheidungen ist. - Sogar ein großer Faulpelz wie du kann dies verwirklichen.


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