BuddhaWeg-Sangha

Mitglied der Association Bouddhiste Zen d'Europe

Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union

 

 

zurück zu

Fragen und Antworten

 

EGOISMUS

 

Ich habe zwei Fragen, die sich ergänzen: Wenn man seinen Egoismus fallen läßt, wird man glücklicher, ob man nun Zazen praktiziert oder nicht. Wie kommt es, daß wir dennoch immer wieder zu den Anhaftungen zurückkehren, die uns leiden lassen?

Und die zweite Frage: Was ist mumyo?

Ich halte es nicht für Zufall, daß du die beiden Fragen zugleich stellst. Das was uns antreibt, in unseren egoistischen Funktionsweisen zu leben, ist mumyo, die Unwissenheit, der Glaube, daß unser Ego eine Wirklichkeit hat. Man macht aus dem Ego etwas Absolutes und verbringt seine Zeit dann damit, die Realität dieses Ego zu verteidigen. Aber weil diese Realität nur eine geistige Konstruktion ist, ist dieses Ego sehr zerbrechlich. Seine Zerbrechlichkeit führt dazu, daß man es immer wieder stärken möchte, um es aufrechtzuerhalten.

Du hast gesagt, daß man sich glücklicher fühlt, wenn man die Erfahrung macht, weniger egoistisch zu sein. Das ist wahr. Die Zazen-Praxis verstärkt diese Erfahrung. Sie ermöglicht es, eine viel weitere Seins-Dimension zu erleben als die des kleinen Egos. Zazen erlaubt es, einen Seinszustand jenseits des Egos zu erleben. Das ist sehr kostbar.

Ausgehend von der Zazenpraxis sieht man Egoismus als Täuschung - nicht als Sünde oder Fehler - sondern als einen Irrtum, als etwas gegen die Natur Gerichtetes. Aber um es so sehen zu können, muß man eine Seinsweise erleben, die anders ist als die des Ego. Zazen ist dafür nicht der einzige, aber der beste Ort.

Übe also so oft wie möglich Zazen. Auch wenn wir alle mit dem übereinstimmen, was ich sage, haben wir Schwierigkeiten, es zu praktizieren. Denn schließlich haben wir unsere Konditionierungen, unser Karma, haben wir Angst, loszulassen. Daher muß man so oft wie möglich in die Praxis eintauchen, die einem den Raum gibt, anders zu sein.

Kontakt   Juristischer Hinweis