BuddhaWeg-Sangha

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Fragen und Antworten

 

AUGENBLICK

 

 

Während Zazen beobachte ich die Phänomene, wie sie entstehen und vergehen. Wenn ich versuche, die Quelle der Phänomene zu sehen, sehe ich einen Strom, der von Ewigkeit zu Ewigkeit fließt – ohne Anfang und Ende. Wenn ich die Phänomene dieses Stroms sehe, beobachte ich sie von Augenblick zu Augenblick. Meine Frage ist: Was ist dieser Augenblick?

Dieser Augenblick selbst ist unfaßbar. Einerseits ist er unfassbar, andererseits kann man ihn nicht von der Ewigkeit trennen. Die Ewigkeit ist eine Folge von Augenblicken - und diese Augenblicke kann man nicht fassen. Die Phänomene erscheinen und verschwinden. Das, was du als Strom siehst, ist kein Strom, sondern auftauchen - verschwinden, auftauchen - verschwinden. Woher das auftaucht, kann man nicht fassen. Das nennt man Leerheit.

Aber das ist nicht das Wichtigste. Das bist du. Es geht nicht darum, nur die Phänomene zu betrachten, sondern dich selbst betrachten, der betrachtet. Du kannst als Beobachter deinen eigenen Geist nicht fassen. Man muß auch die Haltung des Beobachters aufgeben. Wenn du dich in diese Haltung begibst und denkst: ‚Ich bin der Beobachter, ich schaue mir jetzt alle Phänomene an’, bist du in der Dualität. Es gibt dich und die Phänomene, die vorbeiziehen, diesen Fluß. In dieser Position zu sein, kann das Ego verstärken. Man muß erkennen, daß der Beobachter nicht beobachtet werden kann. Also das Ego aufgeben, das beobachten möchte, und ohne Trennung mit den Phänomenen sein. Dann gibt es niemanden mehr.

In Zazen ist die erste Etappe: ‚Ich werde mich konzentrieren. Ich weiß ungefähr, wie man praktiziert. Das hat man mir erklärt.’ Dann wird unterwiesen, daß man, wenn man gut auf Haltung und Atmung konzentriert ist, die Beobachtung praktizieren soll. Also fängt man an zu beobachten. Zuerst die äußeren die Phänomene oder die des Geistes. Dann beobachtet man den Beobachter, sich selbst. Man nimmt wahr, daß all dies unfaßbar ist. So läßt man jede Absicht fallen, sich zu konzentrieren oder zu beobachten, jegliche Trennung zwischen mir, der betrachtet, und den Phänomenen, die ich betrachte. Es gibt nur noch Körper und Geist in Zazen. Man schafft keine Trennungen mehr. In diesem Moment ist man jenseits jeder Position, jeden Blickwinkels, jeder Sichtweise.

Man kann versuchen es zu erklären: „Eins mit der Realität sein.“, aber es ist sogar jenseits von ‚eins’, jenseits von ‚Realität’. Jenseits von Wörtern und Konzepten. Man kann es nicht in Wörter und Konzepte übersetzen. - Ich kann aber nur Worte benutzen. Ich könnte noch ein paar Wörter hinzufügen, aber letztlich ist es nutzlos.



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