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Buddha werden

 

Taisen Deshimaru, Kusen vom 16.7.1979

 

Im Kannon Gyo, dem 25. Kapitel des Lotus-Sutras, wird oft nen pi kan-non riki wiederholt.

Nen bedeutet, sich auf die Kraft von Kannon zu konzentrieren, oder die Kraft der Konzentration auf Kannon. Beide Bedeutungen sind wichtig. Nen pi kan-non riki ist der König des Samadhi. Es ist Zazen selbst. Shikantaza. Sich auf Zazen konzentrieren.

In Val-d’Isère wiederhole ich immer wieder folgendes Gedicht von Meister Dogen:

Die Farbe des Berges,
Die Stimme des Tales.
Alles ist die Stimme und Haltung
Unseres Buddha Shakyamuni.

Es ist auch die Stimme und Haltung unseres Bodhisattvas Kannon.

Aber das bedeutet nicht, die Gegenwart Gottes in jeder Existenz. Es handelt sich nicht um Pantheismus. Einige europäische Philosophen halten Zen fälschlicherweise für Pantheismus. Dogen hat den Pantheismus immer kritisiert. Im Shobogenzo hat er ein Kapitel geschrieben, das Kei Sei – Stimme des Talses – San Shoku – Farbe des Berges – heißt. In ihm schreibt er, dass der Berg, der Fluss, die große Erde, die Sonne, der Mond, die Sterne, dass alles Haltung und Erscheinungsform von Buddha wird. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, dass Berg und Fluss Gott oder Buddha sind. Das bedeutet, Buddhismus und wahres Zen überhaupt nicht zu verstehen.

Für Dogen sind die Bedingungen sehr wichtig.

In seinem Gedicht schreibt Dogen, dass die Farbe des Berges und die Stimme des Tales Erscheinungsformen oder die Haltung Buddhas sind. Wenn wir Zazen machen, wird alles Buddha oder Kannon. Sich aber in der Erfahrung von Zazen zu sagen, dass alles Gott oder Buddha ist, ist teuflisch. Man verfällt dem Naturalismus.

Die drei Karmas, die Handlungen des Bewusstseins, der Sprache und des Körpers müssen denen Buddhas ähneln. Wenn wir Gassho, Sampai, Zazen machen, werden wir in diesem Augenblick Gott oder Buddha. Und in diesem Augenblick werden die Stimme des Tales, die Farbe des Berges die Stimme, die Erscheinungsform Buddhas oder Kannons. Wenn man tanzt, ist die Stimme des Tales nicht die Stimme Buddhas. Während des Tanzes vergisst man die Stimme des Tales völlig. Während Zazen wird die Stimme des Tales die Stimme Gottes oder Buddhas.

Die Zazen-Haltung ist die höchste Haltung. Sie ist Gott, Buddha. Die Zazen-Haltung selbst ist Buddha, Gott oder Kannon. Sie ist die schönste Haltung. Keine Macht, keine Autorität kann sie zerschlagen.

Wenn wir Gassho machen, können wir uns nicht streiten oder schlagen. Gassho ist die Haltung der Harmonie, der Anteilnahme, der wirklichen, universellen Liebe. Im Bendowa, einem anderen Kapitel des Shobogenzo heißt es: „Wenn eine Person Zazen macht, und sei es nur einen einzigen Augenblick, werden die drei Karmas, die drei Handlungen, mit dem Körper, der Bestätigung und dem Satori Buddhas identisch: Der Mund schweigt, kritisiert und lügt nicht, der Körper ist unbeweglich und das Bewusstsein wird rein. Wenn wir uns so im völligen Samadhi niederlassen, wird der ganze Kosmos das Satori Buddhas.

Jinkoku: der ganze Kosmos, hokkai: das ganze Dharma, alle Existenzen, alles wird Satori.

Diejenigen, die nicht Zazen praktizieren, kennen das Satori nicht. Für sie kann alles, was existiert, nicht Buddha oder Kannon sein.

Zazen ist also sehr wichtig!



 

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