In Zazen sitzen wir einzeln vor
der Wand. Zugleich praktizieren wir gemeinsam mit anderen.
Darin spiegelt sich unsere Grundsituation als
Menschen: Wir sind einzeln und gemeinsam; wir sind einzeln, aber
nicht getrennt von den anderen.
Die Konzentration der Person, die einzeln vor
der Wand sitzt, beeinflusst das Zazen aller anderen. Das Zazen
aller anderen beeinflusst das Zazen des Einzelnen.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Nicht-Getrenntheit
zu erfahren: Manche erleben die Einheit in der Natur, andere erleben
die Einheit, wenn sie ein Musikstück hören.
In Zazen erleben wir beides, Getrenntheit und
Einheit, einzeln und gemeinsam.
Ich glaube, dass es dieses Erleben der menschlichen
Grundsituation ist, was wir als die Kraft von Zazen erleben.
Meister Deshimaru, der die Zazen-Praxis von Japan
aus nach Europa gebracht hat, sagte: „Zazen ist die Rückkehr
zum Nullpunkt.“
Der Nullpunkt ist der Punkt, an dem wir noch
keine Richtung eingeschlagen haben, es ist der Punkt, an dem wir
die Grundlage unserer Existenz spüren.
Es könnte sein, dass von diesem Punkt die
Kraft ausgeht, die wir in Zazen verspüren.
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