Zazen ist keine Form der
Meditation. Zazen ist die Rückkehr zu unserer ursprünglichen
Einheit. In Zazen finden Körper, Geist und Atmung zu ihrer Einheit
zurück.
Körper und Geist sind oft
getrennt: Der Körper ist immer hier und jetzt, die Atmung ist
immer hier und jetzt. Unser Geist ist oft woanders.
In Zazen bringen wir unseren
Geist immer wieder zurück zur Aufmerksamkeit auf die Haltung. Wir
neigen gut das Becken nach vorne. Wir strecken die Wirbelsäule und
den Nacken. Wir entspannen die Schultern. Die linke Hand ruht in
der rechten. Die Handkanten berühren den Unterleib 2-3 Fingerbreit
unterhalb des Nabels. Die Daumenspitzen berühren sich leicht und
bilden weder Berg noch Tal. Die Schultern sind entspannt und
leicht nach hinten geworfen. Die Gesichtszüge sind entspannt. Der
Blick ist im Winkel von etwa 45° geneigt und erfasst nichts.
Indem wir unsere
Aufmerksamkeit auf den Körper richten und die Atmung wahrnehmen,
bringen wir Körper, Geist und Atmung in Einheit.
Wenn Gedanken auftauchen,
lassen wir sie vorüberziehen. Wir denken während Zazen nicht. Wir
denken nicht in Kategorien wie ich, mir, mein, die anderen. Wir
hören auf, in Gedanken Gegensätze und Unterschiede zu schaffen.
Weil wir keine Gegensätze und Unterschiede schaffen, verwirklicht
sich auch die Einheit, die über uns als Individuen hinausgeht.
Wenn wir wirklich in Einheit
sind, wenn Körper, Geist und Atmung wirklich in Einheit sind, dann
beschränkt sich diese Einheit auch nicht auf uns, diese Einheit
umfasst alles.
Zazen ist die Rückkehr zu
unserer ursprünglichen Einheit.
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