Zazen ist die Haltung des
Erwachens, die Haltung Buddhas: In Zazen nimmt unser Körper die
Haltung ein, die auch der Körper Buddhas eingenommen hat: Das
Becken ist nach vorne geneigt, die Wirbelsäule gestreckt, die
Schultern sind entspannt, der Blick ist gesenkt, die linke Hand
liegt in der rechten, die Daumenspitzen sind in Kontakt
miteinander.
Und auch die Geisteshaltung
entspricht der Haltung des Geistes Buddhas. Alle Gedanken, die
auftauchen, lassen wir vorüberziehen, völlig unabhängig von ihrem
Inhalt. Was mit der Einatmung kommt, geht mit der Ausatmung.
In Zazen verwirklichen wir uns
selbst als erwacht, als Buddha. Aber damit das keine Täuschung ist
oder wird, müssen wir auch wirklich Zazen praktizieren, Körper,
Geist und Atmung in Einklang bringen, völlig eins mit dem
jeweiligen Augenblick. Kein Gedanke an Vergangenheit, kein Gedanke
an Zukunft, nur die Wahrnehmung dessen, was jetzt ist.
Es ist diese Haltung des
Erwachens, diese Haltung Buddhas, die wir im Dojo miteinander
teilen. Gemeinsam praktizieren wir den Buddha-Weg. In unserer
Konzentration und Achtsamkeit unterstützen wir uns wechselseitig.
Meister Deshimaru sagte: „Mit
Zazen ist es wie mit einem Feuer: Viele Holzscheite, die brennen,
geben ein großes, kräftiges Feuer.“ Wenn wir gemeinsam Zazen
praktizieren, ist es ähnlich: Gemeinsam ist es viel einfacher, die
Haltung des Erwachens einzunehmen. Indem wir Haltung des Körpers,
Haltung des Geistes und Atmung in Einklang bringen, helfen wir
nicht nur uns selbst, sondern allen anderen, die mit uns
praktizieren, und allen anderen darüber hinaus.
Wenn wir wirklich hier und
jetzt Zazen praktizieren, ist dieses Zazen nicht auf hier und
jetzt beschränkt, ist das Erwachen nicht auf hier und jetzt
beschränkt.
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