Nachdem man Zuflucht zu
Buddha, Dharma und Sangha genommen hat, empfängt man in der
Bodhisattva-Zeremonie die drei reinen Kais. Sie beschreiben das
grundlegende Verhalten eines Buddhas. Das erste der drei reinen
Kais lautet: „Nichts Unheilsames tun“. Das zweite: „Nur Heilsames
tun“, und das dritte: „Das Heilsame für andere tun“.
Um die drei reinen Kais zu
leben, ist Achtsamkeit wichtig.
Bezogen auf das erste reine
Kai achtet man darauf, dass keine unheilsamen Handlungen entstehen
und dass man bereits entstandene unheilsame Handlungen beendet.
Im Bereich des zweiten Kais
achtet man darauf, dass heilsame Handlungen entstehen und bereits
entstandene heilsame Handlungen gestärkt und gefördert werden.
Im Bereich des dritten Kais
achtet man darauf, dass man die heilsamen Handlungen nicht um des
eigenen Nutzens willen macht, sondern dass das eigenen Handeln
einer möglichst großen Zahl von Menschen zugute kommt.
Diese verschiedenen Formen der
Achtsamkeit sind in allen unseren Handlungen wichtig.
Heutzutage wird der Begriff
'Karma' häufig verwandt, um die Folgen positiver oder negativer
Handlung zu beschreiben. Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs
ist jedoch 'Handlung'. Indem wir achtsam handeln, verhindern wir
unheilsame karmische Handlungen und handeln karmisch heilsam.
Unsere karmisch heilsamen Handlungen sollen allen Menschen helfen.
Wenn wir Zazen
praktizieren, verfolgen wir kein
Ziel. Wir machen nichts anderes als zu sitzen. In diesem Sitzen
wird nichts Unheilsames erzeugt. Im Sitzen heben wir jede
Getrenntheit, jeden Gegensatz, jeden Dualismus, den unser Geist
schafft, auf, sowohl den Gegensatz zwischen heilsamen und
unheilsamen Gedanken, als auch den Gegensatz von 'uns' und
'anderen Menschen.
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